Die schwäbische Sprache am 25. Oktober im Zeller Dorfhaus 

Also: „Dorfhaus“ kann man beim besten Willen nicht ins Schwäbische übersetzen. Dorfhaus bleibt Dorfhaus! Genau dort bestand der ehemalige Pfarrer und geborene Denkendorfer Albrecht Fetzer am vergangenen Samstag darauf, dass Schwäbisch eben kein Dialekt, sondern eine Sprache mit regionaler Herkunft und europäischer Weite ist.

Da ging den zahlreich anwesenden Schwaben – ‘s war gschdeggd vool – natürlich das Herz auf.
Anhand von farbig abgesetzten Europakarten zeigte der Referent die Entstehung der schwäbischen Sprache und ihre europäischen Verwandten auf. Dass das schwedische „sova“ mit dem schwäbischen „schlåfa“ verwandt ist, liegt allerdings nur für Witzbolde auf der Hand… Näher liegend sind so Dinge wie „coffee to go“ und „Kaffee zom gao“ oder „i gang hoem“ und „I go home“.

Albrecht Fetzer mit seinem schwäbsichen Wörterbuch

Bis hinein in feine Verästelungen verfolgte Albrecht Fetzer die schwäbische Grammatik. Immerhin hat er erst im vergangenen Jahr eine Deutsch-Schwäbische Grammatik herausgegeben. Gut, dass er mit zahlreichen kleinen und amüsanten Anekdoten die schwirrenden Köpfe seiner gebannt lauschenden Zuhörerinnen und Zuhörer immer wieder einfing. Vieles vom bisher scheinbar Selbstverständlichen im Schwäbischen leuchtete plötzlich ein, kam einem bekannt vor und man nickte dem Referenten verständnisvoll zu. Wenn auch noch der Lutza Karle in der Version des „Zeller Hofdichters“ Bernd Merkle vorgetragen wurde, kam man sich wie „drhoem“ vor.

„Wissenswertes und Unterhaltsames über die schwäbische Sprache“ lautete die Überschrift für einen spannenden Abend, der Wissen und Unterhaltung wunderschön zusammen brachte und sein Publikum in einen „scheena Sonndich“ entließ.